In Brandenburg werden als Folge des Klimawandels zukünftig Extremwetterereignisse häufiger und stärker eintreten. Dazu zählen Starkregenereignisse, lange Trockenphasen und die Intensivierung von Hitze. Für die Landwirtschaft bedeutet das, dass die Ertragsstabilität weiter sinken wird und eine Anpassung an den Klimawandel notwendig ist. Auch die Verwaltung und Politik in Kommunen, Landkreisen und auf Landesebene ist stark gefordert, bei sinkendem Grundwasserdargebot die Trinkwasserversorgung für Bevölkerung und den gewerblichen Bedarf zu sichern sowie weiterem Wasserverlust durch Verdunstung und ungeregelten Abfluss entgegenzuwirken (AG Wasser, 2023). Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass sich einige Regionen Brandenburgs bereits an der Grenze zur semiariden Klimazone befinden und sich die Entwicklung fortsetzen wird. Als semiarid werden Zonen auf der Erde bezeichnet, wenn dort über mehrere Jahre hinweg in sieben bis neun Monaten pro Jahr mehr Wasser verdunstet als Regen fällt, etwa in Teilen Spaniens, Italiens oder in Nordafrika.
Unstrittig ist: Wir brauchen einen Paradigmenwechsel weg von der Entwässerung und schnellstmöglichen Abführung von Niederschlägen hin zur Wasserrückhaltung auf den Flächen, um den Landschaftswasserhaushalt zu stabilisieren. Das ist eine große Aufgabe, die nur gemeinsam im kooperativen Zusammenwirken der verschiedenen Akteure angegangen werden kann.
Im Policy Paper der beiden Klimapraxis-Projekte "Netzwerk für Wasserrückhalt und Verdunstungskühlung in der Landbewirtschaftung Brandenburgs durch Keyline Design und Agroforst" (Netzwerk Wasser Agri) und "Wasser auf den Flächen halten!" werden Handlungsempfehlungen gegeben. Das Paper kann hier als PDF heruntergeladen und gelesen werden.