Ein Bündel an Maßnahmen
Im Hochwasserschutz geht es darum, dezentrale Niederschlagsversickerung und Abflussverzögerung umzusetzen. Dafür stehen eine Vielzahl an erprobten Maßnahmen in der Landschaftsgestaltung zur Verfügung, etwa das Anlegen von Grünstreifen, Gewässerrandstreifen, Hecken und Feldgehölze, kleinteiligere Flächengliederung, angepasste Wege- und Gewässerpläne, dauerhaft begrünte Abflussmulden, Kleinstrückhalt in Wegeseitengräben, Versickerungsmulden oder eine Flurneuordnung.
Ein anderes Ziel verfolgt die Permakultur: Bei dieser Anbaumethode spielt Wasserrückhalt eine zentrale Rolle, um nutzbare Ökosysteme zu schaffen, die sich selbst erhalten können. Die Verfügbarkeit von Wasser ist dafür wesentlich. In der Gestaltung von Flächen nach den Prinzipien der Permakultur werden oft Erdarbeiten eingesetzt, um die Landschaft zu gestalten. Baulich umgesetzt werden können zum Beispiel:
- Becken und Böschungen
- Wasserrückhaltebecken
- Gräben (swales)
- Terassen
- Sicker- und Drainageleitungen
- Prägung vieler kleiner Mulden in den Boden (imprinting)
- Entsiegelung und durchlässige Beläge
- Staudämme (check dams)
Diese baulichen Umgestaltungen sollten immer ergänzt werden durch den Aufbau von Vegetation und Mulchen als Schlüsselelement bei allen Methoden der Wasserretention. Dadurch kann sich das Mikroklima innerhalb einer Fläche verbessern: Durch das Einfügen von Gehölzstreifen werden Windgeschwindigkeiten reduziert. Die erhöhte Verdunstung der Bäume und Gehölze bewirkt einen Kühlungseffekt und kann verhindern, dass sich der Ackerboden überhitzt und Kulturen sowie das Bodenleben geschädigt werden. Günstig ist hierfür auch, wenn die Schlaggrößen der Ackerflächen verkleinert werden.