Das Good Food Syndicate ist ein Bio-Gemüsebaubetrieb in Altglobsow im nördlichen Havelland nahe Fürstenberg. Gegründet im Jahr 2020 von Lena und Philipp Adler, wirtschaftet der Betrieb nach den Richtlinien von Naturland. Auf drei Hektar Fläche konzentrieren sich die Adlers auf die biointensive Kultivierung von Gemüse, Kräutern und Obst. Der Betrieb sieht sich mit den Herausforderungen zunehmender Trockenheit konfrontiert: Manche Flächen sind durch Hitzestress gekennzeichnet. Der Einsatz von Brunnenwasser ist reglementiert und darf nur mit einer maximalen Entnahmemenge von acht Kubikmetern pro Stunde genutzt werden. Zudem ist Brunnenwasser aufgrund seiner niedrigen Temperatur nicht ideal für den Gemüseanbau.

Der Gartenbaubetrieb ist Partner im Klimapraxis-Projekt "Wasser auf den Flächen halten!". Dieses will Maßnahmen zu identifizieren, um besser mit der Wasserknappheit umzugehen. Dazu werden in ausgewählten Brandenburger Betrieben exemplarisch Maßnahmen zur Wasserrückhaltung geplant und umgesetzt. Im Rahmen der Partnerschaft entwickelte Philipp Adler auf seinem Gelände ein maßgeschneidertes Wasserretentionssystem.

Das System soll das Regenwasser von den 1.500 Quadratmetern Folientunnel des Betriebes auffangen und in zwei großen Langplattentanks mit je 40.000 Litern Fassungsvermögen speichern. Diese stehen in einem ausgehobenen Loch, dass auf dem Betrieb schon vorhanden war. Ein Tank ist der Speichertank und hat einen Überlauf in den zweiten Tank. Besonders wichtig bei der Umsetzung des Projekts war die Positionierung der Tanks und der Aufbau der Leitungen. Da an den Folientunneln keine Regenrinnen angebracht werden können, wurden im Boden spezielle Folienstreifen und Rohre verlegt, um das Regenwasser aufzufangen und weiterzuleiten. Die Rohre sollen das Wasser zunächst über ein Gefälle in eine Zisterne leiten, die als Zwischenspeicher dient. Von dort wird es mittels einer Pumpe in die Tanks geleitet, da das Gefälle selbst hierfür nicht mehr ausreicht.

Aktuell sind beide Tanks bereits einsatzbereit, das Zuleitungssystem befindet sich aber noch im Aufbau. Im Frühjahr werden die Leitungsgräben und Fundamente mit einem Radlader zugeschoben. Auch eine zusätzliche Regenrinne am Geräteschuppen ist in Planung, um die Speicherkapazität weiter zu erhöhen. Zum Saisonstart 2025 sollen die Tanks randvoll mit Wasser stehen. Das gesammelte Regenwasser wird dann zur Bewässerung in den Folientunneln genutzt. Das System schafft eine ausreichende Wassersäule, um die Tröpfchenbewässerung ohne den Einsatz von Strom zu betreiben. Eine Solarpumpe zur Wasserförderung senkt den Energiebedarf des Systems weiter und reduziert die Betriebskosten. Sollte das Niederschlagswasser mal nicht ausreichen, wird Brunnenwasser in die Tanks gepumpt, wo es sich erwärmen und nachts über die Wassersäule verteilt werden kann.